Zu Besuch beim Homo Steinheimensis
Sindelfingen/Steinheim an der Murr: Ausflug der Wandersenioren des Schwarzwaldverein Sindelfingen
Von Rolf Boger, Schwarzwaldverein Sindelfingen
Das Urmensch-Museum besuchen, herrliche Welnberglandschaft bei Burg Lichtenberg genießen – die Wandersenioren des Schwarzwaldvereins Sindelfingen haben einen Ausflug nach Steinhelm an der Murr unternommen, und in einer Besenwirtschaft war auch noch ein Plätzchen frei.
Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmer Temperatur brachte der Bus die Wandergruppe nach Steinheim an der Murr. Im dortigen Urmensch-Museum – einer Zweigstelle des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart -, das durch seinen Steinheimer Urmenschenschädel Weltruhm erlangte, wartete schon der Heimatpfleger der Stadt, Hans Dietl, auf die Sindelfinger. Sein fundiertes Wissen über die in der Umgebung von Steinheim gefundenen Relikte aus der Urzeit der Menschheit, der Steinheimer Urmensch sowie die Geologie und Tierwelt aus dem Eiszeitalter, ist beeindruckend und resultiert bestimmt aus seiner langjährigen Tätigkeit im eigenen, von den Eltern übernommenen Steinmetzbetrieb.
Zeit vor 400 000 Jahren
Hans Dietl versetzte die Wanderer des Schwarzwaldvereins bei seiner Führung durch das Museum wirklich zurück in die Zeit der Urmenschen mit den mächtigen Wasserbüffeln, den Waldnashörnern, Steppenriesenhirschen, Auerochsen, Waldwisente und Steppenelefanten vor über 400 000 Jahren.
Die beeindruckenden Relikte aus der Holstein-Warmzeit wurden in den bis zu 22 Meter mächtigen Schotterablagerungen der Flüsse Murr und Bottwar, im Bereich von Steinheim, beim gewerblichen Abbau von Sand und Kies zutage gebracht, und sind im Museum zu sehen.
War mit dem Museumsbesuch etwas für die Bildung getan, so hieß es danach, etwas für die Gesundheit zu tun. Dazu fuhr man, nach einem kurzen Spaziergang durch Steinheim mit seinem schönen Fachwerkrathaus, Marktbrunnen, historischen Gebäuden und der Murrbrücke, mit dem Bus zum bei Oberstenfeld, hoch über dem Bottwartal liegenden Parkplatz der Burg Lichtenberg.
Durch Weinberge
Von hier ging es dann in einer reinen Abwärtswanderung durch herbstgefärbte Weinberge mit grandiosem Fernblick weit über das Bottwartal und auf die dominant auf dem Bergsporn stehende Burg Lichtenberg hinab nach Hof und Lembach. Dort wartete der Bus auf die Wanderer. Er brachte die Gruppe zur Abschlusseinkehr in eine Besenwirtschaft in den Weinort Großbottwar, wo dann das leibliche Wohl mit gutem Wein und deftigem Essen im Vordergrund stand.