SZ/BZ: Von unserem Mitarbeiter Walter Wössner

rsi0000000433779Eine kleine Führung durch die Waldenserkirche in Neuhengstett unternahmen die Wanderer des Sindelfinger Schwarzwaldvereins. Bild: Wössner

Sindelfingen: Abteilung Zweiter Weg im Schwarzwaldverein wanderte auf dem Gäurandweg zum Waldenserort Neuhengstett

Neue Heimat in der Freiheit

58 Wanderinnen und Wanderer der Abteilung Zweiter Weg im Schwarzwaldverein Sindelfingen hatten großes Interesse in der näheren Umgebung zu wandern, in der es viele Sehenswürdigkeiten gibt.

Die halbstündige Anfahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung führte über Weil der Stadt zum Parkplatz am Köpfle bei Möttlingen. Dort folgten die Wanderer unter Führung von Karin und Fritz Federolf, dem Gäurandweg, der in eine offene und weiträumige Landschaft führte. Der bedeckte Himmel ließ keinen Sonnenstrahl durchkommen und versetzte die Landschaft in ein fahles Licht.

Der breite, vom Regen etwas aufgeweichte Weg, verlief meist eben. Lange Heckenreihen, Büsche und einzeln stehende Bäume, umsäumten den Weg. Zerstreut liegende Waldparzellen bildeten grüne Farbtupfer. Nach etwa 20 Minuten Wegzeit führte der Wanderweg entlang des Hundsrückens, einer lang gezogenen Erhebung in 578 Meter Höhe.

Dieser bot auf der rechten Seite wunderschöne Ausblicke in die naheliegenden Ortschaften Möttlingen, Neuhausen und Unterhaugstett. Etwas westlich von Möttlingen entdeckte man das Hofgut Georgenau. Der weite Blick führt auf die dunkel bewaldeten Erhebungen des Schwarzwalds. Auf der linken Wegseite erhob sich das 587 Meter hohe Hörnle mit Rastplatz und Grillstelle.

Weiterhin dem Hundsrücken folgend, führte der Wanderweg nun leicht abwärts zur Kreisstraße 4309. Ein kurzer Abstecher auf der gegenüberliegenden Straßenseite, führte die Wanderer zum Waldenserstein, dem Wahrzeichen Neuhengstetts.

Dieser große dreiecksförmige Naturstein, in einer gepflegten, mit Bäumen geschmückten Anlage, wurde am 3. Mai 1881 aufgestellt. Er soll die Erinnerung an die Familien der Waldenser wach halten, die wegen ihres Glaubens aus ihrer Heimat Savoyen im Jahre 1699 in bitterster Armut vertrieben wurden und durch die  Gnade des württembergischen Herzogs, Eberhard Ludwig, hier eine neue Heimat fanden.

Man genießt von hier einen wunderschönen Blick auf die naheliegende Ortschaft Neuhengstett mit einem dahinterliegenden Waldgebiet. Der Weg dorthin führte durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet mit zahlreichen Streuobstwiesen. Das Ortsschild weist darauf hin, dass es sich hier um einen Waldenserort handelt. Er wurde im Jahre 1700 von 170 Waldensern gegründet.

Die Straße durch den schmucken Ort, führte direkt zur Waldenserkirche, in der die Wanderer von der Mesnerin zu einer kleinen Führung erwartet wurden. Die erste Kirche aus Holz soll bereits 1702 entstanden sein, die 1719 durch eine größere, ebenfalls aus Holz, ersetzt wurde. Die heutige, aus Stein gebaute Kirche, entstand 1769 und wurde zuletzt 1991 renoviert.

Der Weiterweg durch das Waldgebiet Langenlöchle führte die Wanderer nach Althengstett, wo diese schöne Wanderung endete.

Infos Tourenlänge: etwa 7 Kilometer, Gehzeit mit Führung: 2,5 Stunden, Schwierigkeitsgrad: leicht

Weitere Informationen: Karin und Fritz Federolf, Telefon: 0 70 31 / 80 78 31