Planie
Als Nachtrag zur Chronik des Stadtschreibers J.W. Löher aus dem 17. Jahrhundert erfahren wir, dass 1834 die Stadtmauer abgebrochen und mit dem Turm gegen die „Ziegelwase“ hin der Anfang gemacht wurde. Den Graben versah man mit einer Dole und füllt ihn sodann auf. 1839 waren die Arbeiten beendet. Die neue Straße war mit 65 Fuß (18.60 Meter) für die damaligen Sindelfinger Verhältnisse ungewöhnlich breit. Während ihre Westseite von den hinter der Stadtmauer stehenden Häuser gebildet wurde, konnte auf der Ostseite neu gebaut werden. Wie zwei Steintafeln an Hausnummer 12 ausweisen, wurde dieses Haus 1843 von dem Steinhauer-Obermeister Peter Auer errichtet und stolz „Zum Petersplatz“ genannt.
Der Rathausplatz hieß vor der Erstellung des zweiten Rathauses „Viehmarktplatz“. Zuvor wurde der Viehmarkt in der Unteren Burggasse abgehalten. Ringe in der Mauer, an denen das Vieh angebunden war, zeugen noch davon.
Auf und an diesem außerhalb der Stadt liegenden Platz sind schon im 16. Jahrhundert das Armenhaus, eine zweite Ziegelhütte, die Kelter, einige Wohnhäuser und der Friedhof von 1595 nachgewiesen.