Nostalgie pur im Schloss
Bild: Historische Küche
Sindelfingen/Waldenbuch: Wandersenioren im Museum für Alltagskultur
Von Rolf Boger, Schwarzwaldverein Sindelfingen
Die Wandersenioren des Schwarzwaldverein Sindelfingen machten zum Abschluss des Jahresprogramms eine Reise in die Kultur der Vergangenheit.
Was waren das noch für Zeiten. Erinnerungen wurden wach. Kaum zu glauben wie es einmal war. Im Museum der Alltagskultur im Schloss Waldenbuch wird technischer und kultureller Fortschritt auf eine Weise sichtbar gemacht die großartiger kaum möglich ist.
Das „Museum der Alltagskultur“ ist ein kulturhistorisches Museum im Schloss Waldenbuch, einer Außenstelle des Landesmuseums Württemberg und gilt als eines der bedeutendsten Volkskundemuseen im deutschsprachigen Raum. Ob das wirklich so ist, das wollten die Wandersenioren bei einem Besuch herausfinden.
Zeitreise in die Vergangenheit
Unabhängig vom Alter des Betrachters werden hier Erinnerungen und Emotionen wach, die mit der eigenen Biografie verknüpft sind. Die thematische Breite der volkskundlichen Sammlung des Landesmuseums Württemberg deckt das gesamte Spektrum an Alltagsgegenständen, Volkskunst und Dingen des täglichen Gebrauchs ab. Zeitlich umfassen die Objekte eine Spanne vom 16. Jahrhundert bis heute.
Regionaler Schwerpunkt liegt auf dem Raum Württemberg. Themengebiete sind: Arbeits- und Warenwelten, Bilderwelten und Weltbilder, Glaube, Kleidung Werbung und Markenartikel, Volks- und Laienkunst, Wohnwelten.
Drei Stockwerke Nostalgie
2500 Quadratmeter Ausstellungsfläche, verteilt auf drei Etagen und zwischen 2010 und 2015 abschnittsweise neukonzipiert und modernisiert geben herrliche Einblicke in vergangene Zeiten.
Alltag prägt uns und wir prägen ihn. Früher wie heute. Die vielfältige Kultur und Lebensweise der Bevölkerung spiegelt sich in der Sammlung des Museums wider. Ob Kehrwisch oder Wasserklosett, Wäscheklammer, Waschmaschine, Klobürste, Kühlschrank, Staubsauger, erste Radio- und Fernsehgeräte, Plattenspieler, Haushaltsgeräte, Wachmittel, Hygieneartikel, ganz gewöhnliche Dinge sind im Museum der Alltagskultur außergewöhnlich in Szene gesetzt, es gibt nichts, was es hier nicht gibt.
Nostalgie pur, hier fühlt man sich in die Vergangenheit zurückversetzt, sieht Gegenstände, Einrichtungen und Geräte aus der eigenen Jugendzeit die der letzte Schrei waren und der damaligen Mode entsprachen.
Auch die Wohnwelten zeigen auf dokumentarische Weise die Entwicklung bzw. den Wandel im Bereich des Wohnens, man erlebt den Wohnalltag der vergangenen 200 Jahre. Die in die Küche integrierte Badewanne, Kohleneimer, Waschbrett, Einweckglas, viele Dinge aus Stube, Küche und Keller unserer Vorfahren zeigen den Umgang mit Wohnbedürfnissen in Zeiten, als Elektrifizierung, Zentralheizung und fließendes Wasser noch nicht selbstverständlich waren.
Geschichte des Schlosses
Bis ins 19. Jahrhundert war das Schloss Zentrum der herzoglichen Jagden in Württemberg. Prächtige Hirschgeweihe, Waffen, Jagdgerät und anderes, teils kurioses Zubehör schmücken einen Ausstellungsraum.
Waldenbuch und Ritter Sport
Noch beeindruckt vom Museum für Alltagskultur spazierte man der schönen Aich entlang zur Schokoladenfabrik Ritter. Dort wollte man aber nicht das Museums besuchen sondern, da ja Weihnachten nahte, sich beim Fabrikverkauf mit Süßigkeiten eindecken.
Besinnlicher Jahresabschluss
Um in geselliger Runde und vorweihnachtlicher Stimmung das ereignisreiche Jahr 2019 abzuschließen, fuhr man zur idyllisch im Wald liegenden Weiler Hütte bei Weil im Schönbuch. In den heimeligen Räumen der Hütte ließ man dann mit gutem Essen, Geschichten vorlesen und Weihnachtslieder singen das Jahr ausklingen.