Wilhelm Ganzhorn (1818 – 1880)
Er wurde im Böblinger Schloss geboren als Sohn des Kastellans (Schlossvogts) Johann Georg und seiner zweiten Frau Catharina Margaretha Ganzhorn, geb. Maisch. Seine Kindheit und Jugend verlebte er erst in Böblingen und ab 1822 in Sindelfingen, wo seine Eltern 1826 das Haus Stuttgarter Straße 1, heute Vaihinger Straße am heutigen Marktplatz kauften. Das Haus mit landwirtschaftlichem Anwesen ging später in den Besitz des Landwirts Essig über, dessen Namen es bis zum Abriss in den 1980er Jahren trug.
Wilhelm Ganzhorn ging in die Alte Realschule und machte das Abitur am Eberhard-Ludwig-Gymnasium in Stuttgart. Nach dem Studium der Rechte in Tübingen und Heidelberg wurde er Gerichtsassistent in Backnang, dann Richter in Neuenbürg und Oberamtsrichter in Aalen, Neckarsulm und zuletzt in Cannstatt.
Wilhelm Ganzhorn war verheiratet mit Luise Alber, der Tochter des Rössles-Wirts in Conweiler bei Neuenbürg. Ihre Ehe war mit 10 Kindern gesegnet, von denen aber 4 schon im Säuglingsalter starben. Er war zeitlebens ein großer Freund des Reisens, Historiker, Literat und Dichter und stets ein geselliger Mensch und berühmter Gastgeber. 1851 schuf er das viel gesungene Lied „Im schönsten Wiesengrunde“. Er starb im Cannstatt. Sein Grab ist auf dem dortigen Uffkirchhof nicht weit entfernt von dem seines Freundes Ferdinand Freiligrath. An Wilhelm Ganzhorn erinnert in Sindelfingen der Städtische Wanderweg „Wilhelm-Ganzhorn-Weg“
„Das stille Thal
Im schönsten Wiesengrunde
ist meiner Heimat Haus;
ich zieh zur Morgenstunde
ins Tal hinaus.
Dich, mein stilles Tal,
grüß ich tausendmal.
Ich zieh zur Morgenstunde
ins Tal hinaus.“
(Erste Strophe)