Hintere Gasse 12
Hier stand bis zum Abbruch und Neubau ein zweistöckiges Ackerbürgerhaus mit zwei großflächigen Dachböden, bestehend aus dem Vorderhaus mit zwei Wohnungen und einer versetzt angebauten, ebenso hohen Scheuer. An der West- und Südfassade zeigte es eine reiche Fachwerkkonstruktion mit einem eindrucksvollen Giebel zur Straße hin. Wie beim Nachbarhaus kragen die oberen Stockwerke vor. Seine Balken wurden 1683 gefällt. Über die damaligen Erbauer sind keine Namen auffindbar. Im Sindelfinger Adressbuch von 1927 sind hier Christian Proß, Weber, und Wilhelm Vetter, Hilfsarbeiter, verzeichnet.
Die Sindelfinger Wohnstätten erwarben das Grundstück und das Gebäude Nr. 12 sowie das dahinter liegende Gebäude Nr. 14 von einer Erbengemeinschaft und der Stadt Sindelfingen mit dem Ziel, es von Grund auf zu sanieren und zu restaurieren und damit die Zahl wertvoller und eindrucksvoller Fachwerkhäuser in der Altstadt weiter zu vergrößern. Bei der Entkernung stellte sich aber heraus, dass durch Feuchtigkeit und erhebliche Schäden an den tragenden Hölzern eine Sanierung technisch und wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll war. Im Einvernehmen mit dem Denkmalamt wurde es aus der Denkmalliste gestrichen und 2013 abgetragen. Weil es aber ein markantes Tor zur Altstadt war, bauten es die Wohnstätten neu auf. An der West- und Südseite wurde eine zweite Außenfassade mit einem nichttragenden Holzfachwerk in der historischen Bauweise vorgesetzt. Das Gebäude entspricht in seinen Proportionen, in der Giebelstellung und in der markanten Süd- und Westfassade wieder dem früheren Gebäude.
Das neue Gebäude wurde am 27. April 2017 vom Geschäftsführer der Wohnstätten, Herrn Georg Rothfelder, mit einem Handwerkerfest eingeweiht. Einen Ausschnitt aus seiner Rede finden Sie hier. Das Nachbargebäude, Hintere Gasse 16, war im Besitz der Stadt Sindelfingen gewesen und war schon früher abgebrochen worden.