Geschichte des Stuttgarter Killesberg
13. August
Als die Stadt den Zuschlag zur 3. Reichsgartenschau im Jahr 1939 erhielt, wurde der ehemalige Steinbruch am Kochenhof zu einem großen und attraktiven Ausstellungs- und Gartengelände umgewandelt. Die meisten einstigen Gebäude am Haupteingang wurden im Krieg zerstört, aber es gibt immer noch etliche, die Zeugen der damaligen wunderschönen Architektur mit den Natursteinen aus dem ehemaligen Steinbruch sind. Die Gartenschaubahn mit inzwischen 4 Lokomotiven ist heute eine Hauptattraktion, und die Blumenbeete mit wechselnder Bepflanzung, die große Dahlienschau im Spätsommer und Veranstaltungen im Freilichttheater ziehen regelmäßig viele Menschen von nah und fern an.
Zwei Stelen erinnern an die dunkle Zeit, als das Killesberggelände ab 1941 als Sammellager für die württembergischen und Stuttgarter Juden diente. Von hier aus wurden sie zum Inneren Nordbahnhof getrieben und in Güterwagen in die Vernichtungslager nach Riga und Izbica geschickt. Ihr mitgebrachtes Reisegepäck wurde in Gepäckwagen geladen aber diese vor der Abfahrt abgehängt und stehen gelassen. Unter diesen mehr als 2000 Menschen waren auch sechs Mitglieder der jüdischen Familie Ullmann, die einst geachtete Viehhändler in Sindelfingen waren. An sie erinnert ein Mahnmal am DOMO, wo einst ihr Haus stand.
Bei unserem Rundgang hören wir von der Architektur der damaligen Gebäude und Gartenanlagen von Prof. Mattern aus Berlin. Nach dem Krieg wurden mehrere Gartenschauen ausgerichtet, Atraktionen wie ein Aussichtsturm oder der Sesselift entstanden neu, und die Strecke der Gartenbahn wurde umgelegt und verlängert.
Eine Abschlusseinkehr ist vorgesehen.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Anfahrt: mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Organisation: Dr. Alfred Hinderer